Berlin . Mehr Radwege, mehr Parkplätze oder kostenlosen Nahverkehr? Was wünschen sich die Berliner wirklich für Berlin? Danach fragt die CDU.

Welche Investitionen wünschen Sie sich in der Verkehrspolitik? Sollte Tempo 30 auf allen Hauptstraßen gelten? Welche Verkehrsmittel nutzen Sie? Diese und weitere Fragen zur Verkehrspolitik können alle Berliner von Montag an in einer Online-Umfrage beantworten. Sie wird von der CDU durchgeführt, die – selbstverständlich anonymen – Antworten werden später getrennt nach Partei- und Nichtmitgliedern ausgewertet.

„Verkehr“ ist das zentrale Thema der Berliner Union im zweiten Quartal dieses Jahres. Dazu werden neben der Umfrage Regionalkonferenzen zu berlinweiten und lokalen Verkehrsfragen veranstaltet. Geplant ist auch ein großer Verkehrskongress. Vom kommenden Wochenende an will die CDU zudem im Rahmen einer Fahrrad-Sicherheitsaktion für ihre Verkehrspolitik werben. Sie kritisiert am Verkehrskonzept der rot-rot-grünen Landesregierung etwa, dass Rad- gegen Autofahrer ausgespielt würden und es keinen „fairen Mix“ der einzelnen Verkehrsträger gebe. Außerdem wirft die CDU der Koalition „Klientelpolitik“ vor.

Die Parteimitglieder können bereits seit 10. April an der Verkehrsumfrage mit dem etwas betulichen Titel „Gut vorankommen in Kiez und Metropole“ teilnehmen. Die Ergebnisse einer ersten Zwischenauswertung bergen durchaus Überraschendes. So sprach sich ein Drittel der Teilnehmer dafür aus, dass in Berlin dringend in ein besseres Bus- und Bahnangebot investiert werden sollte. 28 Prozent sehen den größten Investitionsbedarf beim Neu- und Ausbau von Straßen, 19 Prozent in der Verkehrssicherheit und 15 Prozent beim Neu- und Ausbau von Fahrradwegen. Vier Prozent setzen die Infrastruktur für Fußgänger auf Platz eins der wichtigsten Investitionen.

Zwar ist unter den Befragten das Auto das am stärksten genutzte Verkehrsmittel, 54 Prozent nutzen es täglich oder mehrmals pro Woche. Allerdings ergeben sich erhebliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen. Bei den Über-60-Jährigen nutzen 72,6 Prozent mindestens mehrmals pro Woche das Auto, bei den Unter-30-Jährigen hingegen fahren 63,7 Prozent mit der S-Bahn. Je 55 Prozent der Jüngeren nutzen U-Bahn und Busse, und nur knapp 31 Prozent bewegen sich vorwiegend mit dem Auto durch die Stadt. Knapp ein Drittel aller Befragten gab an, das Fahrrad täglich oder mehrmals pro Woche zu nutzen.

Gefühlte Unsicherheit nachts in Bussen und Bahnen

Ein Drittel der Umfrage-Teilnehmer befürwortete ein Fahrverbot für Diesel-Fahrzeuge aus Gründen des Umwelt- und Gesundheitsschutzes, zwei Drittel waren dagegen. 73,4 Prozent der Befragten gaben an, sich nachts im Berliner öffentlichen Nahverkehr nicht sicher zu fühlen. Und neun von zehn Befragten lehnten ein generelles Tempolimit von 30 Stundenkilometern auf allen Berliner Hauptstraßen ab.

Mehr zum Thema:

Die Berliner S-Bahn investiert und will pünktlicher werden

Bundesverkehrsministerium zweifelt an Tempo 30 für Berlin

Berlins Baustellenplanung geht an der Realität vorbei