Berlin. Frühere DDR-Bürgerrechtler befürworten für diesen Herbst den Bau des Freiheits- und Einheitsdenkmals auf der Schlossfreiheit.

Frühere DDR-Bürgerrechtler haben sich dafür ausgesprochen, in diesem Herbst endlich mit dem Bau des Freiheits- und Einheitsdenkmals auf der Schlossfreiheit zu beginnen. „Es gibt keinen Grund mehr für weitere Verzögerungen. Jetzt kann und muss gebaut werden“, sagte der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) am Donnerstag auf dem Schinkelplatz in Mitte. Zu dem Ortstermin hatten die CDU-Bundestagsabgeordneten Kai Wegner und Klaus-Dieter Gröhler eingeladen.

Damit das Gestalterbüro Milla & Partner anfangen kann, die große Waage zu errichten, muss der Haushaltsausschuss die im Bundesetat vorgesehenen 17 Millionen Euro freigeben. Gröhler erklärte, er werde dafür sorgen, dass dieses Thema am 27. September auf die Tagesordnung des Ausschusses gelangt. Darüber werde er mit dem SPD-Obmann im Haushaltsausschuss, Johanes Kahrs, sprechen. Ursprünglich war vorgesehen, dass der Ausschuss das Geld noch vor der parlamentarischen Sommerpause freigibt. Dazu kam es auf Betreiben von Kahrs indes nicht – mit der Begründung, der Grundstückskauf zwischen dem Bund und Berlin sei noch nicht notariell beglaubigt. Diese Beglaubigung erfolgte, wie berichtet, am Mittwoch.

„Das Denkmal gehört auf die Schlossfreiheit“

Fast 30 Jahre nach der sogenannten Friedlichen Revolution sei es mehr als an der Zeit, ein Denkmal in Berlin zu errichten, „welches an die glücklichsten Momente unserer Geschichte erinnert“ und die mutigen Menschen zu ehren, „die im Osten den Widerstand gegen das SED-Regime wagten und den Mauerfall und die Wiedervereinigung Deutschlands ermöglicht haben“, sagten Gröhler und Wegner.

Lothar de Maizière, letzter DDR-Ministerpräsident, betonte, das Denkmal gehöre auf die Schloßfreiheit. Der Platz werde nun als Ort der Demokratie umgedeutet. Zudem sei die Großdemonstration am 4. November 1989 dort vorbeigezogen. Und im Palast der Republik sei vor 28 Jahren die Deutsche Einheit beschlossen worden.

Thierse forderte den Senat auf, die Baugenehmigung für das Denkmal zu verlängern. Es gebe keinen neuen Entwurf und keine neue Planung. Jüngst geäußerte Denkmalschutzbedenken seien nicht schlüssig, schließlich habe der Senat 2015 der Planung zugestimmt.

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